Veranstaltung
13.06.2025

Potsdam setzt Zeichen mit Aktionstag gegen Sexismus in Kultur und Nachtleben

Wie lassen sich Veranstaltungsorte sicherer gestalten? Welche Verantwortung tragen Clubs, Bars und Kulturinstitutionen im Umgang mit sexueller Belästigung? Mit diesen Fragen beschäftigte sich ein Aktionstag gegen Sexismus, der am 27. Mai 2025 in Potsdam stattfand – organisiert von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Potsdam Claudia Sprengel in Kooperation mit dem Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“.

Rund 30 Personen aus Gastronomie, Nachtleben und Kultur kamen an diesem Tag im Autonomen Frauenzentrum zusammen. Ziel war es, konkrete Handlungsansätze zu entwickeln und sich über bestehende Präventions- und Awarenesskonzepte auszutauschen. In einem interaktiven Workshop des Berliner Vereins act aware e.V. diskutierten die Teilnehmenden über strukturelle Herausforderungen, personalpolitische Fragen und alltägliche Interventionen. Im Mittelpunkt stand die Frage: „Was braucht es, damit sich alle auf Veranstaltungen sicher fühlen können?“

Ein künstlerischer Höhepunkt des Tages war der Auftritt der Spoken-Word-Künstlerin Jessy James LaFleur. In eindrucksvollen Worten brachte sie die emotionalen und oft unsichtbaren Dimensionen von Sexismus im öffentlichen Raum zur Sprache – und erhielt dafür viel Applaus.

Im anschließenden Gespräch zwischen Stefanie Lohaus (Projektleitung Bündnis, EAF Berlin) und Claudia Sprengel wurde deutlich, wie entscheidend institutionelle Haltung und klare Maßnahmen sind. „Sexismus ist kein Randphänomen, sondern ein strukturelles Problem – auch im Nachtleben“, sagte Sprengel. Gemeinsam warben die beiden für die Unterzeichnung der Charta „Gemeinsam gegen Sexismus“ und Sprengel stellte die Kampagne „Ist Luisa hier?“ vor: ein Codewort, mit dem sich Betroffene in Gaststätten und Clubs diskret an das Personal wenden können. Ergänzt wurde das Angebot durch Bierdeckel mit QR-Codes, die direkt zu Hilfsangeboten führen.

Die Resonanz auf den Aktionstag war durchweg positiv. Viele der Teilnehmenden äußerten den Wunsch nach weiterer Vernetzung – etwa in Form eines regelmäßigen Austauschs zu Fragen der Awareness-Arbeit. Auch die Stadt Potsdam signalisierte, dass sie die Sensibilisierung von Veranstaltungsorten künftig stärker unterstützen möchte – mit Materialien, Schulungen und konkreter Öffentlichkeitsarbeit.

Der Aktionstag in Potsdam hat gezeigt: Wenn Kommunen, Zivilgesellschaft und Veranstaltungsbranche zusammenarbeiten, lassen sich wichtige Impulse setzen – für mehr Sicherheit, Respekt und Teilhabe im öffentlichen Raum.