Politisches Instrument, das zur → Gleichstellung der → Geschlechter beitragen soll. Dem liegt der Gedanke zugrunde, dass bei jeder politischen, wirtschaftlichen oder sozialen Entscheidung unterschiedliche Auswirkungen für Menschen verschiedener Geschlechter entstehen. Denn das Geschlecht ist immer Teil der Lebensrealität von Menschen. Politische Entscheidungen müssen diese Auswirkungen miteinbeziehen. Das kann sehr unterschiedliche Bereiche betreffen.
Ein Beispiel ist die Stadtplanung. Wie viele Laternen man in einem Park aufstellt, kann direkt beeinflussen, ob gerade Frauen sich abends sicher genug fühlen, hindurchzulaufen. Kritiker*innen betonen, dass Gender-Mainstreaming den Ist-Zustand nur erträglicher macht und mehr dafür getan werden muss, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern aufgehoben werden. Es bräuchte also in dem genannten Fall nicht mehr Laternen, sondern weniger Menschen, die Frauen im dunklen Park angreifen wollen.