wenn Personen nur zu Rechtfertigungs- und Symbolzwecken Zugang zu einer dominanten Gruppe gewährt wird. Dabei werden sie als Vertreter*innen einer benachteiligten Gruppe und damit als „Token“ („Symbol“, „Zeichen“) missbraucht. Oft können sie sich nicht aus dieser zugewiesenen Rolle befreien.
Der Begriff wurde aus dem Englischen übernommen und in den 1970er Jahren von der Soziologin Rosabeth Moss Kanter geprägt. Sie beobachtete, dass oft nur wenige Frauen in Konzernen angestellt waren und diese nicht für ihre persönliche Leistung ausgewählt wurden, sondern als Zeichen dafür herhalten sollten, dass das Unternehmen Frauen nicht diskriminiert. Sie wurden also zu Alibis.
Das ist häufig anzutreffen. Einzelpersonen, Organisationen oder ganze Branchen stellen sich so dar, als gäbe es keine → diskriminierenden Strukturen. Als Beweis dafür werden Einzelpersonen vorgeschoben, die eine bestimmte Kategorie von Menschen repräsentieren sollen. Auch im privaten Kontext kann das vorkommen, beispielsweise, wenn Personen davon ausgehen, nicht → rassistisch zu sein, weil sie Schwarze Freund*innen haben. Das bezeichnet man als Tokenismus (Tokeninsm).