Rassismus

Benachteiligung, Ausgrenzung und Unterdrückung aufgrund der (zugeschriebenen) ethnischen Herkunft, Hautfarbe, Sprache oder Abstammung. Dieser liegt die Vorstellung zugrunde, es gäbe unterschiedliche „Rassen“ von Menschen und einige seien über- beziehungsweise untergeordnet. Menschen bestimmte Eigenschaften oder (das Fehlen bestimmter) Fähigkeiten aufgrund ihrer Abstammung oder Hautfarbe zuzuschreiben dient zum größten Teil dazu, sie herabzuwürdigen oder auszuschließen.

Rassistische Diskriminierungen zeigen sich auf unterschiedliche Weise: Neben individuellem Rassismus gibt es institutionellen Rassismus. Damit sind Benachteiligungen gemeint, die von den Institutionen einer Gesellschaft ausgehen, also beispielsweise von der Polizei, Behörden oder Schulen. Das betrifft nicht unbedingt die Ansichten einzelner Personen, sondern die Umsetzung von Vorschriften, Normen und Routinen, die dazu führt, dass bestimmte Personengruppen benachteiligt werden.

Struktureller Rassismus betrifft im Unterschied dazu nicht einzelne Institutionen, sondern gesellschaftliche Strukturen und Machtverhältnisse insgesamt. Er führt beispielsweise dazu, dass weniger Menschen mit Migrationsgeschichte in wichtigen politischen Positionen vertreten sind. Auch im Alltag erfahren Menschen Rassismus, etwa in Form von Beleidigungen oder ständiger Abweisung auf dem Wohnungsmarkt.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) soll vor Diskriminierung im Arbeitsleben, bei Alltagsgeschäften und der Wohnungssuche schützen. Jemandem eine Wohnung aufgrund seiner ethnischen Zugehörigkeit oder Zuschreibung nicht zu vermieten, ist beispielsweise verboten. Das AGG regelt allerdings nicht das Verhältnis von Bürger*innen und Staat. Das Land Berlin beispielsweise versucht diese Lücke durch das Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) zu schließen. So können Betroffene sich auch gegen Diskriminierung durch Verwaltungspersonal, Lehrkräfte oder die Polizei wehren.

Viele Frauen, nicht-binäre, trans und  intergeschlechtliche Personen erleben eine Verschränkung der beiden Diskriminierungsdimensionen Rassismus und  Sexismus. Aus dieser entstehen neue Muster, die beispielsweise nur Schwarze Frauen benachteiligen. Das nennt sich Mehrfachdiskriminierung oder intersektionale Diskriminierung.