Selbstwahrnehmung einer Person hinsichtlich ihrer → Sexualität. Sie wird von der sexuellen und → geschlechtlichen Eigenwahrnehmung geprägt und beeinflusst, wie ein Mensch sich selbst wahrnimmt und wahrgenommen werden möchte. Wie und ob die Sexualität ausgelebt wird, muss keinen Einfluss auf die Identitätsbildung haben. So kann eine Person homo- oder bisexuell sein, dies aber nicht ausleben. Es geht also um einen Teil des Selbstverständnisses einer Person, die eher nach innen gerichtet ist, während Sexualität und sexuelle Orientierung nach außen gerichtet sind. Zwischen dem Zeitpunkt, zu dem sich eine Person selbst über ihre Homo- oder Bisexualität klar wird (inneres Coming-out), und dem äußeren Coming-out gegenüber anderen Menschen können mehrere Jahre vergehen.
Die eigene Identität zu finden, ist immer ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher Einflüsse. Beispielsweise können Menschen → trans und heterosexuell sein. Ihr Geschlecht hat dabei Einfluss auf das Er- und Ausleben ihrer Sexualität. Die sexuelle Identität geht allerdings über diese einzelnen Beschreibungen hinaus und ist eine Verflechtung unterschiedlicher Aspekte des körperlich-sexuellen Erlebens und der Zugehörigkeit zu einer (Sub-)Kultur, einem Geschlecht und einer sexuellen Orientierung.