Bezeichnung für → Geschlechtsidentität, die nicht mit dem nach der Geburt zugewiesenen → Geschlecht übereinstimmt. Meist wird direkt nach der Geburt das Geschlecht anhand von augenscheinlich sichtbaren Aspekten (wie etwa Geschlechtsorganen, Hormonen oder Chromosomen) bestimmt. Für einige Menschen weicht dieses zugeschriebene Geschlecht aber von der tatsächlichen Geschlechtsidentität ab. Das ist beispielsweise bei trans Personen der Fall.
Wie genau ein Mensch das eigene Geschlecht auslebt, ist immer individuell – unabhängig davon, ob es mit dem zugewiesenen übereinstimmt. Auch biologische Aspekte können bei Einzelpersonen sehr unterschiedliche Formen annehmen. Nicht alle trans Personen erleben oder wollen das Gleiche. Für einige ist es etwa wichtig, geschlechtsangleichende Maßnahmen oder Operationen durchzuführen, für andere spielt das weniger eine Rolle.
In Deutschland können sie seit Inkrafttreten des Selbstbestimmungsgesetzes (SBGG) im November 2024 leichter den offiziellen Geschlechtseintrag von „männlich“ zu „weiblich“ oder „weiblich“ zu „männlich“ ändern lassen oder den Eintrag „divers“ oder „Geschlechtseitrag: gestrichen“ wählen (weiterführende Infos siehe LSVD+ & Bundesverband Trans* 2022).
„Trans“ kann als Dachbegriff für verschiedene Selbstbezeichnungen verstanden werden, die alle historisch und kulturell gewachsen sind. Darunter befinden sich Bezeichnungen, die von großen Teilen der betroffenen Communities akzeptiert werden (z.B. transgeschlechtlich, transgender); aber auch solche, die nicht als Fremdbezeichnungen verwendet werden sollten, da sie teilweise schmerzhafte diskriminierende Hintergründe haben (z.B. transsexuell, transident).
→ Nicht-binäre und agender Personen verstehen sich manchmal als Teil von trans Communities, manchmal nicht. In jedem Fall sind Selbstbezeichnungen und -Positionierungen zu respektieren. Trans Personen sind in Deutschland nach wie vor von struktureller, rechtlicher und medizinischer Diskriminierung betroffen. Sie gehören zu den am stärksten von geschlechtsspezifischer und sexualisierter Gewalt betroffenen Gruppen.