Genderkompetenz

Wissen und Fähigkeit, die unterschiedlichen Lebenssituationen, Ausgangsbedingungen und Bedarfe von Frauen, Männern und nicht-binären Menschen wahrzunehmen, zu reflektieren und in geschlechtersensible und gleichstellungsorientierte Handlungen und Maßnahmen umzusetzen. Grundlage dafür ist das Bewusstsein, dass sich gesellschaftliche und strukturelle Rollenerwartungen, Normen und Machtverhältnisse unterschiedlich auf Menschen mit unterschiedlichen Geschlechtern auswirken und zu Ungleichheiten führen, denen man durch geeignete Maßnahmen entgegenwirken kann.

Genderkompetenz ist eine Fähigkeit, die beispielsweise in der pädagogischen und Sozialen Arbeit, der Entwicklung politischer Leitlinien und Maßnahmen sowie in Unternehmen und Organisationen relevant ist. Sie ist eine wichtige Qualifikation, um das Lernen, Leben und Arbeiten für Menschen aller Geschlechter angemessen und angenehm zu gestalten. Sie trägt dazu bei, dass Menschen geschlechtsunabhängig ihre Potentiale bestmöglich nutzen und entfalten können.

In Unternehmen und Organisationen wirken sich auf Genderkompetenz beruhende geschlechtersensible Maßnahmen (vgl. auch Gender Mainstreaming) positiv auf das Betriebsklima und damit die Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden aus.
Dazu kann gehören, den Einstellungsprozess genderneutral zu gestalten, geschlechtersensible Sprache zu verwenden, die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben und die Weiterentwicklung für alle Mitarbeitenden unabhängig von ihrem Geschlecht zu fördern.