Geschlechtergerechtigkeit

Gewährleistung von Gerechtigkeit in Bezug auf Ressourcenverteilung, Teilhabemöglichkeiten und →  Lebenschancen zwischen den Geschlechtern. Dabei wird mitbedacht, dass Personen unterschiedlicher Geschlechtsidentitäten unterschiedliche Bedarfe haben und sich ihre Lebensweisen und -entwürfe nicht gleich gestalten. Geschlechtergerechtigkeit bedeutet, dass durch diese Unterschiede keine Vor- oder Nachteile entstehen sollen. Vielmehr soll verschiedenen Bedürfnissen, beispielsweise durch Gender Budgeting, nachgekommen werden.

Eine Kritik am Konzept der Geschlechtergerechtigkeit ist, dass durch die Anerkennung der Unterschiede Stereotype weiter gefestigt werden können. So ist es beispielsweise wichtig, dass die meist von Frauen geleistete Sorgearbeit sichtbar gemacht und anerkannt und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewährleistet wird. Dazu können flexible Arbeitszeitmodelle, etwa Teil- oder Gleitzeit, beitragen. Gleichzeitig kann eine Sicht auf Sorgearbeit als Frauenthema dazu führen, dass das sexistische Stereotyp, nur Frauen seien für diese Arbeit zuständig, weiter zementiert wird.