Antifeminismus

Wenn feministische Anliegen und Forderungen wie etwa nach Gleichberechtigung, weiblicher Selbstbestimmung oder der Beseitigung von → Sexismus pauschal und aktiv bekämpft oder zurückgewiesen werden. In Abgrenzung zu Sexismus und → Misogynie handelt es sich dabei um gesellschaftspolitisch ausgerichtete und häufig organisierte Gegenbewegungen und Strömungen. Antifeministische Inhalte können sich entsprechend in den Positionen politischer Parteien oder anderer (politischer, sozialer oder religiöser) Gruppierungen finden. Sie können auch auf individueller Ebene zum Ausdruck kommen, etwa in Debatten in (Sozialen) Medien.

Seit Frauen und → LSBTIQ für ihre → Emanzipation und → Gleichberechtigung kämpfen, gibt es Bewegungen, die dies verhindern wollen. Mit dem Erstarken populistischer und neu-rechter Parteien in Europa und anderen Weltregionen halten antifeministische Haltungen wieder vermehrt Einzug in politische, gesellschaftliche und mediale Debatten.

Eine aktuelle Spielart des Antifeminismus sind (Anti-) Gender-Diskurse, die sich insgesamt gegen die Vielfalt → sexueller, → geschlechtlicher und familiärer Lebensformen richten. Stattdessen wird die Aufrechterhaltung → heteronormativer Vorstellungen verfochten: ein Gesellschafts- und Wertesystem, das nur zwei Gescchlechter und heterosexuelle Beziehungen zwischen diesen anerkennt und zur Norm erhebt.

Beim „Anti-Genderismus“ wird Stimmung gegen die Gender Studies, → Gender Mainstreaming, → gendergerechte Sprache oder die Sichtbarkeit von LSBTIQ gemacht. Mit Begriffen wie „Gender-Ideologie“, „Gender-Wahn“ oder „Gender-Gaga“ sollen feministisch-emanzipatorische Bestrebungen insgesamt verächtlich gemacht und als bedrohlich dargestellt werden.