Intersektionalität

Überlagerung verschiedener Formen von Diskriminierung. Der Begriff leitet sich vom englischen „intersectionality“ ab und beinhaltet das Wort „intersection“ (Straßenkreuzung, Schnittmenge oder Überschneidung). Eingeführt hat ihn die amerikanische Juristin, Frauen- und Bürgerrechtsaktivistin Kimberlé Crenshaw in den 1990er Jahren. Sie nutzte ihn zunächst im Zusammenhang mit Gerichtsfällen, in denen Schwarze Frauen wegen ihrer Hautfarbe und ihres Geschlechts benachteiligt wurden.

Mittlerweile wird Intersektionalität in einem erweiterten Sinne verwendet, um zu beschreiben, dass sich verschiedene Benachteiligung (wie z.B. aus Gründen des Geschlechts, der sexuellen Identität, ethnischen Herkunft, Hautfarbe, Religion, Weltanschauung, einer Behinderung oder des Alters) überschneiden und gegenseitig verstärken. Häufig wird dafür auch der Begriff Mehrfachdiskriminierung genutzt.

Auch Sexismus kann nicht losgelöst von anderen Benachteiligungsformen betrachtet werden. Frauen, die von Sexismus und zum Beispiel auch von Rassismus oder Antisemitismus betroffen sind, werden anders – meist stärker – diskriminiert als Frauen, die „nur“ Sexismus erfahren. Auch erfahren bi- oder homosexuelle Frauen und Männer sowie trans, nicht-binäre und intergeschlechtliche Menschen häufig eine besondere Form der Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts, die sich mit queer-, transfeindlichen und heteronormativen Einstellungen überkreuzt.

Auch Frauen mit Behinderungen sind besonders stark und häufig von sexistischen Diskriminierungen und Gewalt betroffen (vgl. Ableismus). Zudem erleben Menschen aus weiteren Gründen Diskriminierung, die sich überlagern und mit Sexismus verschränkt wirken können.