Maskulinismus

Bezeichnung für frauenfeindliche, sexistische, antifeministische und oftmals rechtspopulistische Ideologien. Maskulinismus ist als Gegenbewegung zum Feminismus entstanden und wird häufig als Selbstbezeichnung von Männerrechtlern genutzt. Maskulinismus geht von der natürlichen Überlegenheit (körperlich und mental) von Männern gegenüber Frauen aus. Dabei stellen cis Männer die Norm, das Zentrum und den Maßstab aller Dinge dar und andere Geschlechter die defizitäre Abweichung (vgl. Bundesforum Männer / Wippermann 2023). Während es im Feminismus größtenteils um die Gleichstellung der Geschlechter geht, fordern Maskulinisten patriarchale Gesellschafts- und Familienstrukturen. Maskulinismus ist historisch eng mit Rassismus und Antisemitismus verknüpft.

Eine neuere Strömung stellt der ähnlich klingende Maskulismus dar. Dieser sieht Männer in erster Linie als Opfer von Frauen sowie einer männerbenachteiligenden Politik und eines männerhassenden Feminismus (vgl. ebd.). Es gibt unterschiedliche maskulinistische oder maskulistische Ansichten. Einigen geht es darum, bestimmte Rechte für Männer zu sichern, etwa im Kontext von Sorgerechtsdebatten. Andere positionieren sich radikal frauen- oder queerfeindlich. Sie sind der Meinung, Gleichstellungsbestrebungen seien gegen die natürliche Ordnung der Geschlechter gerichtet und stellten eine Unterdrückung und Diskriminierung von Männern dar. Solche Ideologien bilden den theoretischen Hintergrund etwa für bestimmte Strömungen der Männerrechtsbewegung.